Wasserstoff-Tankstelle in Metzingen feierlich eröffnet
- Daimler, Linde und OMV nehmen neue Wasserstoffzapfsäule in Betrieb
- Bundesweiter Infrastrukturausbau kommt weiter voran: jetzt bereits 22 öffentliche Wasserstofftankstellen in Betrieb, 8 davon in Baden-Württemberg
- Förderung durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP)
Berlin/Metzingen, 26. September 2016 – An der OMV Station Metzingen kann ab sofort Wasserstoff getankt werden. Die Industriepartner Daimler, Linde und OMV Deutschland setzen damit ihre langjährige Zusammenarbeit im Rahmen der Clean Energy Partnership (CEP) fort und machen gemeinsam einen weiteren Schritt in Richtung einer flächendeckenden Wasserstoff-Infrastruktur.
Die neue Wasserstoff-Station befindet sich in der Auchtertstraße 19 in Metzingen. An der offiziellen Einweihung nahmen, neben den Repräsentanten der beteiligten Unternehmen, auch Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sowie Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg teil.
Norbert Barthle sagte: „ Saubere Mobilität, schnelles Tanken und hohe Reichweite – diese Vorteile bietet die Elektromobilität mit Brennstoffzelle. Damit die Fahrzeuge jetzt auf die Straße kommen, fördert das Bundesverkehrsministerium den Aufbau von 50 Wasserstofftankstellen bundesweit mit rund 28 Millionen Euro. Der Standort Metzingen ist eine dieser Tankstellen und wird die Wasserstoffversorgung der Metropolregion Stuttgart verbessern.“
Zum Marktstart der innovativen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie liegt der Fokus des Infrastrukturaufbaus insbesondere auf der Versorgung der Metropolregionen. Die bestehenden Tankstellen decken bereits die Ballungsräume Berlin, Hamburg, Rhein/Ruhr, Stuttgart und München ab. Deren Vernetzung hat bereits begonnen und wird sukzessive erweitert. Innerhalb des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) beteiligen sich Daimler und Linde mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 20 Millionen Euro. Die erste öffentliche Wasserstofftankstelle Baden-Württembergs entstand ebenfalls in Zusammenarbeit von OMV, Daimler und Linde 2009 am Flughafen Stuttgart. Inzwischen verfügt das Bundesland über acht solche Betankungsmöglichkeiten.
Ministerialdirektor Helmfried Meinel betonte: „Die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie bietet große Chancen für den Umwelt- und Klimaschutz und ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende. Wasserstoff ist das sektorübergreifende Speichermedium der Zukunft - davon bin ich überzeugt.“
Elektromobilität mit Brennstoffzellenfahrzeugen kann dazu beitragen, die verkehrsbedingten CO2-Emissionen erheblich zu verringern. Die Technik der lokal emissionsfreien Fahrzeuge bietet im Vergleich zu Batteriefahrzeugen zwei elementare Vorteile: eine hohe Reichweite und eine kurze Betankungszeit. Der Infrastrukturaufbau geht einher mit dem geplanten Markthochlauf von Brennstoffzellenfahrzeugen verschiedener Hersteller. Die Technologie ist integraler Bestandteil der Antriebsstrategie von Daimler. Über zwölf Millionen Kilometer haben Fahrzeuge wie die B-Klasse F-CELL und der Stadtbus Citaro FuelCELL-Hybrid inzwischen insgesamt zurückgelegt und so die Marktreife des Antriebskonzepts unter Beweis gestellt. Ab 2017 startet eine neue Fahrzeuggeneration auf Basis des Mercedes-Benz GLC. Erstmals kommt in einem Elektrofahrzeug mit Brennstoffzelle auch eine Lithium-Ionen-Batterie zum eigenständigen Fahrbetrieb zum Einsatz.
Linde verfügt über langjährige Expertise entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette und hat sich Alleinstellungsmerkmale insbesondere auf dem Gebiet der Kompressions-Technologien erarbeitet. In Wien betreibt das Unternehmen die weltweit erste Kleinserienfertigung für Wasserstoff-Tankstellen. In Metzingen kommt die kompakte 700-bar-Betankungstechnik zum Einsatz, die auch ideal zur Nachrüstung bestehender, konventioneller Tankstellen geeignet ist. Linde verwendet dabei den selbst entwickelten ionischen Kompressor IC90, der Vorteile beim Energieverbrauch, bei der Wartung, beim Platzbedarf und bei der Geräuschentwicklung miteinander verbindet. Gemeinsam mit Partnerunternehmen erschließt Linde außerdem neue Wege zur nachhaltigen Wasserstoffherstellung mithilfe von erneuerbaren Energien.
Hintergrundinformation:
Über die Daimler AG
Die Daimler AG ist eines der erfolgreichsten Automobilunternehmen der Welt. Mit den Geschäftsfeldern Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Mercedes-Benz Vans, Daimler Buses und Daimler Financial Services gehört der Fahrzeughersteller zu den größten Anbietern von Premium-Pkw und ist der größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeug-Hersteller. Als Pionier des Automobilbaus gestaltet Daimler auch heute die Zukunft der Mobilität: Das Unternehmen setzt dabei auf innovative und grüne Technologien sowie auf sichere und hochwertige Fahrzeuge, die faszinieren und begeistern. Daimler investiert konsequent in die Entwicklung alternativer Antriebe – von Hybridfahrzeugen bis zu reinen Elektrofahrzeugen mit Batterie oder Brennstoffzelle – um langfristig das emissionsfreie Fahren zu ermöglichen. Darüber hinaus treibt das Unternehmen das unfallfreie Fahren und die intelligente Vernetzung bis hin zum autonomen Fahren mit Nachdruck voran. Denn Daimler betrachtet es als Anspruch und Verpflichtung, seiner Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt gerecht zu werden.
Weitere Informationen von Daimler sind im Internet verfügbar: www.media.daimler.com und www.daimler.com
Über die Linde Group
The Linde Group hat im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 17,944 Mrd. EUR erzielt und ist damit eines der führenden Gase- und Engineeringunternehmen der Welt. Mit rund 65.000 Mitarbeitern ist Linde in mehr als 100 Ländern vertreten. Die Strategie der Linde Group ist auf ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt. Linde handelt verantwortlich gegenüber Akti-onären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in jedem Ge-schäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.
Informationen über The Linde Group finden Sie online unter: www.linde.com
OMV Deutschland GmbH
Die OMV Deutschland ist ein wichtiger Versorger von Mineralölprodukten in Süddeutschland. Sie ist eine 100%-Tochter des OMV Konzerns, einem integrierten, internationalen Öl- und Gaskonzern mit Sitz in Wien, Österreich. Die Aktivitäten umfassen das Raffinerie-, Geschäftskunden- und Tankstellengeschäft. Die OMV Deutschland verfügt derzeit über rund 300 Tankstellen, davon mehr als 220 in Bayern. Dies entspricht einem Marktanteil von knapp 10%. Weitere Stationen befinden sich in Baden-Württemberg und Hessen.
Informationen über die OMV Deutschland GmbH finden Sie online unter: www.omv.de
Über die CEP
Die Clean Energy Partnership – ein Zusammenschluss von 20 führenden Unternehmen – hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wasserstoff als „Kraftstoff der Zukunft“ zu etablieren. Mit Air Liquide, BMW, Bohlen & Doyen, Daimler, EnBW, Ford, GM/Opel, H2 Mobility, der Hamburger Hochbahn, Honda, Hyundai, Linde, OMV, Shell, Siemens, den Stuttgarter Straßenbahnen SSB, TOTAL, Toyota, Volkswagen und der West-falen Gruppe beteiligen sich Technologie-, Mineralöl- und Energiekonzerne sowie die Mehrzahl der größ-ten Automobilhersteller und führende Betriebe des öffentlichen Nahverkehrs an dem wegweisenden Zu-kunftsprojekt. Seit 2008 wird die CEP durch das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) gefördert.
Über die NOW
Die NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie wurde 2008 von der Bundesregierung, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ge-gründet. Sie koordiniert und steuert zwei Förderprogramme des Bundes- das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) sowie die Modellregionen Elektromobilität des BMVI. Beide Programme dienen der Marktvorbereitung, um Mobilität und Energieversorgung künftig sowohl effizient als auch emissionsarm zu gestalten. Im Mittelpunkt der Förderung stehen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie Demonstrationsprojekte.