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Update zum Zwischenfall in der OMV Raffinerie Schwechat

  • Neues Versorgungssystem wird etabliert
  • Inspektion der betroffenen Anlage dauert an

Während der gesetzlich vorgeschriebenen Wasserdruckprüfung im Rahmen der Abschlussarbeiten der OMV Raffinerie Schwechat Generalüberholung kam es am 3. Juni 2022 nach einem mechanischen Zwischenfall zu einem erheblichen Schaden an der Rohöldestillationsanlage. Diese Anlage bereitet den größten Teil des Rohöls in seine Bestandteile auf und damit für die Weiterverarbeitung in der Raffinerie vor.

Unmittelbar nach dem Schadensereignis wurde eine breit angelegte Vor-Ort Task Force eingerichtet, die die Aufgabe hat, den Vorfall zu untersuchen und zugleich an der Wiederinstandsetzung zu arbeiten.

In der ersten Phase wird eine umfassende Inspektions-Checkliste abgearbeitet, die auf einer breiten Auswahl zerstörungsfreier Prüfmethoden basiert. Darüber hinaus werden auch Materialproben entnommen, die in speziellen Prüflabors auf Fehler getestet werden. 

Parallel dazu wird bereits an einem detaillierten Reparaturkonzept gearbeitet, wobei in einem ersten Schritt die Materialbeschaffung optimiert wird. Darauf basierend werden die am besten geeigneten Reparaturmethoden identifiziert und ein entsprechender Zeitplan erstellt. Derzeit ist die Dauer der Reparaturphase noch nicht abschätzbar.

Für die Dauer der Reparatur wird die OMV ein neues Versorgungssystem etablieren, mit dem die von der OMV Raffinerie Schwechat betreuten Märkte versorgt werden können. Dieses System steht auf drei Säulen:

1. Die OMV nutzt die Kapazitäten des Raffinerien-Verbunds im Konzern, um den Produktionsausfall in Schwechat zu kompensieren, um vorübergehend den Standort Schwechat mit Einsatzstoffen und den österreichischen Markt mit größeren Produktmengen versorgen zu können.

2. Die Destillationskapazitäten einer kleineren zur Verfügung stehenden Rohöldestillation werden maximiert. So kann sämtliches in Österreich von OMV produziertes Rohöl weiterhin uneingeschränkt verarbeitet werden. Darüber hinaus werden kurzfristige Adaptionen geprüft, um die bestehenden Produktionskapazitäten der Raffinerie Schwechat weiter zu steigern. 

3. Um fehlende Mengen auszugleichen, wird die OMV mit Partnern zusammenarbeiten und Produkte zukaufen. Aktuell wird gemeinsam mit den Logistikpartnern an der Implementierung dieses neuen Versorgungskonzepts gearbeitet.

Die Freigabe der Treibstoff-Reserven seitens der Republik Österreich ist eine sinnvolle Maßnahme, die die Versorgung sicherstellt, bis das neue Versorgungssystem in vollem Umfang umgesetzt ist.

Hintergrundinformation

OMV Aktiengesellschaft

Mit einem Konzernumsatz von EUR 36 Mrd und einem Mitarbeiterstand von rund 22.400 im Jahr 2021 ist die OMV eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs.

Im Bereich Chemicals & Materials zählt die OMV durch ihre Tochtergesellschaft Borealis zu den weltweit führenden Anbietern von fortschrittlichen und kreislauforientierten Polyolefinlösungen und ist eine europäische Marktführerin bei Basischemikalien, Pflanzennährstoffen und Kunststoffrecycling. Gemeinsam mit den zwei wichtigen Joint Ventures – Borouge (mit ADNOC, in den VAE und Singapur) und Baystar™ (mit TotalEnergies, in den USA) – liefert Borealis Produkte und Dienstleistungen für Kunden auf der ganzen Welt. Der OMV Geschäftsbereich Refining & Marketing produziert und vermarktet Kraftstoffe sowie Rohstoffe für die chemische Industrie, betreibt drei Raffinerien in Europa und hält eine Beteiligung von 15 % an einem Raffinerie-Joint Venture in den VAE. Die OMV betreibt rund 2.100 Tankstellen in zehn europäischen Ländern. Zu den Aktivitäten gehört zudem Gas & Power Osteuropa, im Rahmen derer die OMV ein Gaskraftwerk in Rumänien betreibt. Im Geschäftsbereich Exploration & Production befasst sich die OMV mit der Suche, Erschließung und Produktion von Öl und Gas in den vier Kernregionen Mittel- und Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika, Nordsee sowie Asien-Pazifik. Die durchschnittliche Tagesproduktion, inklusive der Produktion eines Joint Ventures in Russland, lag 2021 bei 486.000 boe/d mit einem Schwerpunkt auf der Produktion von Erdgas (rund 60 %). Ab dem 1. März 2022 werden die russischen Unternehmen nicht mehr konsolidiert. Zu den Aktivitäten dieses Geschäftsbereichs gehört auch Gas Marketing Westeuropa, im Rahmen derer die OMV Gasspeicher in Österreich und Deutschland betreibt. 

Die OMV wird sich von einem integrierten Öl-, Gas- und Chemieunternehmen zu einer führenden Anbieterin von innovativen nachhaltigen Kraftstoffen, Chemikalien und Materialien entwickeln und dabei eine weltweit führende Rolle in der Kreislaufwirtschaft einnehmen. Mit der Umstellung auf ein CO2-armes Geschäft verfolgt die OMV das Ziel, bis spätestens 2050 in allen drei Scopes klimaneutral zu werden.